Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Clubs an der Kurparkstraße wurde Gerhard Kolodziej für seine 40-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt. Seine Verbundenheit für den TC Seesen bewies er dabei nicht nur häufig als erfolgreicher und oft spielentscheidender Aktiver in diversen Mannschaften und mit seinem Engagement auch oft als jeweiliger Teamkapitän – sondern insbesondere durch seine Leistungen für den Club außerhalb der Mannschaftsspiele.Bereits in jungen Jahren stach Gerd – wie er eigentlich von allen genannt wird – durch seine Beweglichkeit, Schnelligkeit und seinen geschickten Umgang mit dem Ball hervor. Beim Handball in der Jugend des MTV Seesen u.a. gemeinsam mit den Brüdern Kolle gewann das Team sogar die Bezirksmeisterschaft und spielte in der Jugend-Oberliga, der höchsten deutschen Spielklasse der Junioren. Später in der Herrenmannschaft brillierte er als Spielmacher und Torjäger mit artistischen Würfen von außen und war maßgeblich am Boom des Handballs in Seesen beteiligt.
Bereits Mitte der 80-er trat Gerhard Kolodziej in den Tennissclub ein. Dem Vorsitzenden Heinz Krebs gelang dann der Glücksgriff, ihn als Trainer für die damals große Zahl an Jugendlichen zu gewinnen – erst als Assistent für den damaligen NTV Lehrwart und Trainerausbilder Helmut Börker und dann als Co-Trainer an der Seite von A-Trainer Jürgen Baars.
Pünktlich um 14:00 Uhr ging es auf Platz 5 los, denn „bei der Post ist keiner schneller – als Seesens schnellster Postzusteller“. Die Begeisterung der Jugend für ihn bewegte den Vorstand, Gerd zu Übungsleiterseminaren und Lehrgängen zu schicken; bald darauf hatte er seine Trainer-Lizenz 1985 in der Tasche. Als Jugendwarte fungierten damals u.a. Christiane Zeuch, Jörg Müller oder Dietrich Kassebaum. Zu Zeiten des Becker/Graf-Booms trainierten bis zu 130 Jugendliche beim TC an der Kurparkstraße und Gerd war immer und stets beliebt bei seinen Schützlingen und das bis weit in die 2000er Jahre hinein.
Auch die Organisation von Tenniscamps in den Ferien war sein Ding; die Jugendwarte konnten sich vor Anmeldungen kaum retten. Von 1992 bis 2010 wurden sogar Fahrten mit Tennistraining nach Tschechien – auch mit Erwachsenen – jeweils für eine Woche durchgeführt.
Andere Trainer kamen und gingen beim TC Seesen; er hielt und hält „seinem TC“ jedoch stets die Treue. Wer mal eine Trainingsstunde bei Gerd genießen möchte, kann das sogar heute noch. Allerdings hat er sich etwas mehr auf den Erwachsenbereich verlegt, wodurch gegenwärtig zum einen eine große Gruppe ehemaliger Tennisspielerinnen wieder den Weg auf die rote Asche gefunden hat und zum anderen bei zahlreichen „in die Jahre gekommenen“ Fußballern die Begeisterung für den Tennissport geweckt wurde. Gerd schafft es einfach, bei fast jedem, Tenniseuphorie zu erzielen.
Sein ständiges Werben von neuen Mitgliedern über Schnupperkurse und wöchentliches Training haben dem Verein viele, viele Mitglieder beschert, was seitens des Vereins gar nicht hoch genug geschätzt werden kann.
Punktspiele bestritt unser Gerd bei den Jungsenioren jahrelang auf Verbandsebene u.a. mit Zeuch, Kassebaum und Oschee – nur um einige zu nennen. Er agierte bei den Herren 40 und bei den Herren 50 fast nur auf Verbandsebene sowie jetzt bei den Herren 55 in der Bezirksliga. Ein Rückblick seiner sportlichen Verdienste würde hier jetzt aber den Rahmen sprengen.
Seit 1997 liegen ihm die Plätze und Pflege der Außenanlagen am Herzen. Das Erscheinungsbild der Anlage an der Kurparkstraße trägt auch zum Image des Clubs mit bei und sein Wechsel in den Vorstand des TC Seesen bewirkte des Weiteren, dass Bäume gefällt, Zäune erneuert, Damenkabinen saniert und Toilettenanlagen renoviert wurden. Die Anschaffung eines Gemütlickeit ausstrahlenden Kaminofens im Clubhaus tragen zur Geselligkeit mit bei. Sogar Clubmeisterschaften werden wieder durchgeführt und die Beköstigung am Jedermannspieltag jeden Dienstag bringt wieder „Leben in die Bude“ und Andrang auf der Terrasse.
Der Club erlebt zurzeit wieder einen kleinen Boom, der zum Großteil ein Verdienst der unermüdlichen Bemühungen von Gerd ist. Kurzum – Gerdchen ist und bleibt ein wesentliches Element und eine nicht wegzudenkende Größe für den Club und das Clubleben!