Sightseeing, Kunst, Kultur und Genuß standen diesmal im Vordergrund

Nach der letzten Sportstour 2016 ins Thüringische Dreiländereck Hessen-Thüringen-Niedersachsen, dem Landesleistungszentrum in Bad Salzdetfurt und im Vorjahr ins weltbekannte Sport- und Biathlonzentrum in Oberhof führte die diesjährige und schon tradtionelle Sportstour der Senioren 65+ des TC Seesen unter der bewährten Leitung von Spielertrainer Gerhard Wagner mal wieder ins Sporthotel in die ehemalige Freie- und Reichsstadt Mühlhausen im Herzen Thüringens. Die Anreise durch lichtdurchflutete Wälder und hell ergrünende Felder waren schon allein ein Hingucker im wahrsten Sinne. Zartes Grün leuchtete in allen erdenklichen Tönen der Buchen- und Mischwälder, blitzsaubere und teilweise malerische Dörfer bildeten bei der Anreise den besinnlichen Rahmen, um sich auf die bevorstehenden kulturellen und touristischen Erlebnisse einzustimmen. Hatte doch diesmal Teamchef Wagner nur zwei Trainingeinheiten angesetzt – aber dafür um so mehr geschichtliche und geographische Erlebnisse eingeplant.
Schloss Sondershausen gehört bau- und kunstgeschichtlich zu den bedeutendsten Residenzanlagen Thüringens. Fast 600 Jahres war es Regierungssitz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Über Jahrhunderte wurden immer wieder bauliche Veränderungen auf ehemals romanischen Fundamenten durch Anbauten im Renaissancestil und Erweiterungen im Stile des Barocks vorgenommen. Ein bemerkenswerter Schloßpark wurde konzipiert und der gesamte Baukomplex mit seiner unregelmäßigen Vierflügelanlage überformt und erweitert. Mit einer zweigeschoßigen Galerie wurden Turm, Ost- und Südflügel mit den neugeschaffenen Treppenaufgang
miteinander verbunden. Dies alles wurde durch einen fachkundigen Führer erläutert, der die bemerkenswerten Deckengemälde erklärte und die Innenräume wie Riesensaal und vor allem die malerische Ausstattung des bekannten Blauen Saals und die herausragenden Stuckaturen und Malereien den Tennis-Senioren näher brachte. Die umfangreiche Gemäldegalerie verdeutlichte die Entwicklung des kleinen Fürstentums durch geschickte Heiratspolitik aber auch durch die Aufteilung in mehrere Territorien durch Erbschaften. Begeistern konnte ferner die Goldene Kutsche von Schloß Sondershausen als repräsentativer Wagen im Status eine fahrenden Thrones. Nur noch drei weitere dieser traditionsreichen Wagen gibt es weltweit in Stockholm, Lissabon und in der Eremitage in St. Petersburg!
In einem gemütlichen typischen Restaurant mit deftiger Küche wurden die Eindrücke nach der Besichtigung und Führung nochmals verarbeitet. Und beim Pokalhalbfinale kam man weitgehend überein, daß beim Tennis absolut strittige Situationen durch einen  Oberschiedsrichter entschieden werden. Hier könnte dieses beim Fußball durchaus auch sinnvoll sein; meinten zumindest die Nicht-Bayern Fans.
Eine Fahrt durch die Goldene Aue, eine überaus ertragsreiche Landwirtschaftsregion am Kyffhäusergebirge, war tags darauf der zweite Höhepunkt der Fahrt. Die Ruinen der ehemaligen Reichsburg wurden passiert und das Kyffhäuser Denkmal erklommen.
Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross imponierte durch seine Größe – aber vor allem die in Stein gehauene Figur des alten Kaisers Barbarossa beeindruckte die zahlreichen Besucher. Das 81 m hohe Denkmal mit seinen 247 Stufen wurden natürlich erklommen und bot der Reisegruppe eine herrlichen Rundumblick über die Goldene Aue hin bis zum Brocken. Nach dem Völkerschlachtdenkmal und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica ist dieses Bauwerk das drittgrößte seiner Art in Deutschland.
Mitten in der historischen Innenstadt Mühlhausens direkt hinter dem Frauentor und dem Rabenturm im Wirtshaus Antonius Mühle wurde im Zechgewölbe in rustikaler Athmosphäre zu Abend gespeist. Ein gemütlicher Gang durch die nächtliche Altstadt und ein gemeinsamer Umtrunk rundeten den gelungenen Tag ab. Dieser Tag war zwar teilweise anstrengend – aber mehr als interessant. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen standen die meisten Alktiven bereits kurz nach neun Uhr wieder auf den gepflegten Hallenplätzen. Und hier gaben die Oldies noch einmal alles; als beste Medizin soll sich doch gegen Muskelkater viel Bewegung bewährt haben. Auch wenn es beim einen oder anderen nicht mehr ganz so rund lief, wurden eher Taktik trainiert als Stoppbällen zu erlaufen. Bemerkenswert ist, daß zwar drei, vier Spieler krankheits- oder verletzungsbedingt und wegen Familienurlaub die Reise nicht mitmachen konnten, dafür aber Leistungsträger Norbert Schweda trotz Gipsarm dabei war, am Platzrand die Trainingsmatches interesssiert verfolgte und das komplette übrige Programm wacker mit absolvierte. Bei der anstehenden neuen Saison erwarten das Team von der Kurparkstraße in drei Heim- und bei vier Auswärtsmatches teilweise bekannte aber auch neuformierte Mannschaften zu einer sicherlich spannenden Saison.