TENNISREGELN DER
INTERNATIONAL TENNIS FEDERATION (ITF)

Regel 1     Spielfeld
Regel 2     Ständige Einrichtungen
Regel 3     Bälle
Regel 4     Schläger
Regel 5     Zählweise in einem Spiel a) Standard-Spiel b) Tie-Break-Spiel
Regel 6     Zählweise in einem Satz a) Vorteil-Satz b) Tie-Break-Satz
Regel 7     Zählweise in einem Wettspiel
Regel 8     Aufschläger und Rückschläger
Regel 9     Wahl der Seiten und des Aufschlags
Regel 10     Wechsel der Spielfeldseiten
Regel 11     Ball im Spiel
Regel 12     Ball berührt eine Linie
Regel 13     Ball berührt eine Ständige Einrichtung
Regel 14     Reihenfolge beim Aufschlag
Regel 15     Reihenfolge beim Rückschlag im Doppel
Regel 16     Aufschlag
Regel 17     Ausführung des Aufschlags
Regel 18     Fußfehler
Regel 19     Aufschlagfehler
Regel 20     Zweiter Aufschlag
Regel 21     Spielbereitschaft
Regel 22     Wiederholung des Aufschlags
Regel 23     Wiederholungen
Regel 24     Punktverlust
Regel 25     Guter Rückschlag
Regel 26     Behinderung
Regel 27     Berichtigung von Irrtümern
Regel 28     Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen (Oberschiedsrichter, Schiedsrichter; Linienrichter)
Regel 29     Kontinuierliches Spiel
Regel 30     Beratung
Regel 31     Technik für Spieler-Analysen
Regeln für Rollstuhltennis
Anhang I     Bälle
Anhang II Schläger
Anhang III Technik für Spieleranalysen
Anhang IV Werbung
Anhang V Alternative Zählweisen
Anhang VI Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen (Oberschiedsrichter, Schiedsrichter; Linienrichter)
Anhang VII Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen U 10 (10 Jahre und jünger)
Anhang XI Mindestabstände zwischen der Grundlinie und den hinteren Einzäunungen

und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen
Regel 1: Spielfeld Das Spielfeld ist ein Rechteck von 23,77 m Länge und für Einzelspiele von 8,23 m Brei­te. Für Doppelspiele beträgt die Breite des Spielfeldes 10,97 m. Das Spielfeld ist in der Mitte durch ein Netz geteilt, das an einem Seil oder Metallkabel aufgehängt ist; das Seil oder Metallkabel ist an zwei Netzpfosten auf einer Höhe von 1,07 m befestigt oder wird darüber hinweggeführt. Das Netz muss so gespannt sein, dass es den Zwischenraum zwischen den beiden Netzpfosten vollständig ausfüllt und die Maschen des Netzes müssen ausreichend eng sein, um zu gewährleisten, dass ein Ball nicht hindurch kann. Die Höhe des Netzes beträgt in der Mitte 91,4 cm, wo es durch einen Netzhalter straff niedergehalten wird. Das Seil oder Metallkabel sowie der obere Teil des Netzes müssen von einer Netzeinfassung eingefasst sein. Der Netzhal­ter und die Netzeinfassung müssen vollkommen weiß sein.

Der Durchmesser des Seils oder Metallkabels beträgt höchstens 0,8 cm.


Die maximale Breite des Netzhalters beträgt 5 cm.


Die Netzeinfassung ist auf jeder Seite zwischen 5 cm und 6,35 cm breit. Für Doppelspiele muss die Mitte der Netzpfosten auf beiden Seiten jeweils 91,4 cm außerhalb des Doppelspielfeldes liegen. Wird für Einzelspiele ein Einzelnetz verwendet, muss die Netzpfostenmitte auf jeder Seite 91,4 cm außerhalb des Einzelspielfeldes liegen. Wird ein Netz für das Doppelfeld verwendet, muss das Netz auf einer Höhe von 1,07 m von zwei Einzelstützen gestützt werden, deren Mitte auf jeder Seite 91,4 cm außerhalb des Einzelspielfeldes liegt.


Die Netzpfosten dürfen nicht mehr als 15 cm im Quadrat oder 15 cm Durchmesser haben.


Die Einzelstützen dürfen höchstens 7,5 cm im Quadrat oder 7,5 cm Durchmesser haben.


Die Netzpfosten und Einzelstützen dürfen nicht mehr als 2,5 cm über der Oberkan­

te des Netzkabels liegen. Die Linien an den Enden des Spielfeldes werden Grundlinien und die Linien an den Sei­ten des Spielfeldes werden Seitenlinien genannt. Parallel zum Netz werden jeweils im Abstand von 6,40 m von den Seiten des Netzes zwei Linien zwischen den Einzel-Seitenlinien gezogen. Diese Linien werden Aufschlag­linien genannt. Zu beiden Seiten des Netzes wird die Fläche zwischen der Aufschlagli­nie und dem Netz durch die Aufschlagmittellinie in zwei gleiche Hälften, die Aufschlag­felder, geteilt. Die Aufschlagmittellinie wird parallel zu den Einzel-Seitenlinien und genau in der Mitte zwischen diesen gezogen. Jede Grundlinie wird durch ein 10 cm langes Mittelzeichen, das innerhalb des Spielfel­des und parallel zu den Einzel-Seitenlinien gezogen wird, in zwei Hälften geteilt.


Die Breite der Aufschlagmittellinie und des Mittelzeichens muss 5 cm betragen.


Die anderen Linien des Spielfeldes sollen zwischen 2,5 cm und 5 cm breit sein, aus­

genommen die Grundlinien, deren Breite bis zu 10 cm betragen darf. Alle Spielfeldmaße werden von der Außenkante der Linien gemessen und alle Linien des Spielfeldes müssen von gleicher Farbe sein, die sich eindeutig von der Farbe des Platzbelages abheben muss.
Ausgenommen wie in Anhang III festgelegt, ist Werbung auf dem Platz, Netz, Netzhal­ter, der Netzeinfassung und auf den Netzpfosten oder Einzelstützen nicht erlaubt. Neben dem oben beschriebenen Spielfeld können für Wettkämpfe der Junioren/Junio­rinnen bis 10 auch die »rot« bzw. »orange« gekennzeichneten Spielfelder gemäß Anla­ge VI benutzt werden. Anmerkung: Richtlinien für Mindestabstände zwischen der Grundlinie und den hinteren Einzäunungen und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen sind im Anhang X enthalten.
Regel 2: Ständige Einrichtungen
Die ständigen Einrichtungen des Platzes umfassen die hinteren und seitlichen Einzäu­nungen, die Zuschauer, die Tribünen und Plätze für Zuschauer, alle anderen Einrich­tungen rund um den und über dem Platz, den Schiedsrichter, die Linienrichter, den Netzrichter und die Ballkinder, sofern sich diese auf den ihnen zugewiesenen Positio­nen befinden. In einem Einzelspiel, das mit einem Doppelnetz und Einzelstützen gespielt wird, sind die Netzpfosten und der Teil des Netzes außerhalb der Einzelstützen ständige Einrich­tungen und werden nicht als Netzpfosten oder als Teil des Netzes betrachtet.

Regel 3: Bälle
Bälle, die für das Spiel nach den Tennisregeln der ITF zugelassen sind, müssen den in Anhang I aufgeführten technischen Spezifikationen entsprechen. Die International Tennis Federation entscheidet über die Frage, ob ein Ball oder Proto­typ Anhang I entspricht oder anderweitig für das Spiel zugelassen oder nicht zugelas­sen wird. Eine solche Entscheidung kann auf Eigeninitiative der ITF oder auf Antrag einer jeden Partei mit einem begründeten Interesse daran, einschließlich eines jeden Spielers, Ausrüsters oder Nationalen Verbandes oder dessen Mitglieder getroffen wer­den. Für solche Entscheidungen und Anträge gelten die entsprechenden Prüf- und Anhörungsverfahren der International Tennis Federation. Die Veranstalter müssen vor Beginn der Veranstaltung Folgendes bekannt geben:
a.
Die Anzahl der Bälle je Wettspiel (2, 3, 4 oder 6).

b.
Den Wechsel der Bälle, falls vorgesehen.
Falls vorgesehen, können die Bälle wie folgt gewechselt werden, entweder:

i.
nach einer vereinbarten ungeraden Zahl von Spielen; in diesem Fall findet der erste Wechsel der Bälle im Wettspiel zwei Spiele früher statt als für den Rest des Wett­spiels, um das Einschlagen zu berücksichtigen. Ein Tie-Break-Spiel zählt für den Wechsel der Bälle als ein Spiel.Vor Beginn eines Tie-Break-Spiels findet kein Wech­sel der Bälle statt. In diesem Fall wird der Wechsel der Bälle bis zum Beginn des zweiten Spiels des nächsten Satzes verzögert, oder

ii. zu Beginn eines Satzes.
Platzt während des Spiels ein Ball, ist der Punkt zu wiederholen.
Fall 1: Ist ein Ball am Ende eines Punktes weich, ist dann der Punkt zu wiederholen?

Entscheidung: Ist der Ball nur weich, nicht geplatzt, ist der Punkt nicht zu wie­derholen.
Anmerkung:     Jeder Ball, der bei einem Turnier, das nach den Tennisregeln der ITF gespielt wird, verwendet wird, muss auf der offiziellen von der International Tennis Federation herausgegebenen Liste der zugelassenen Bälle stehen.

Regel 4: Schläger
Schläger, die zum Spiel nach den Tennisregeln der ITF zugelassen sind, müssen den in Anhang II aufgeführten technischen Spezifikationen entsprechen. Die International Tennis Federation entscheidet über die Frage, ob ein Schläger oder Prototyp Anhang II entspricht oder anderweitig für das Spiel zugelassen oder nicht zugelassen wird. Eine solche Entscheidung kann auf Eigeninitiative der ITF oder auf Antrag einer jeden Partei mit einem begründeten Interesse daran, einschließlich eines jeden Spielers, Ausrüsters, Nationalen Verbandes oder dessen Mitglieder, getroffen werden. Für solche Entscheidungen und Anträge gelten die entsprechenden Prüf- und Anhörungsverfahren der International Tennis Federation. Fall 1: Ist mehr als ein Besaitungsmuster auf der Schlagfläche eines Schlägers erlaubt?
Entscheidung: Nein. Die Regel spricht von einem Muster (nicht Mustern) sich kreuzender Saiten (siehe Anhang II).
Fall 2:     Gilt das Besaitungsmuster eines Schlägers im Allgemeinen als gleichmäßig und flach, wenn die Saiten mehr als eine Ebene bilden? Entscheidung: Nein.
Fall 3:     Dürfen Vorrichtungen zur Schwingungsdämpfung auf den Saiten eines Schlä­gers angebracht werden? Wenn ja, wo dürfen sie angebracht werden? Entscheidung: Ja. Doch dürfen solche Vorrichtungen nur außerhalb des Musters der sich kreuzenden Saiten angebracht werden.
Fall 4:     Während eines Punkts, reißen einem Spieler versehentlich die Saiten. Darf der Spieler fortfahren, mit diesem Schläger einen weiteren Punkt zu spielen? Entscheidung: Ja, es sei denn, dies wurde durch die Veranstalter ausdrücklich untersagt.
Fall 5:     Darf ein Spieler irgendwann während des Spielens mehr als einen Schläger benutzen? Entscheidung: Nein.
Fall 6:     Darf eine Batterie, die die Spieleigenschaften beeinflusst, in einen Schläger ein­gebaut werden? Entscheidung: Nein. Eine Batterie ist untersagt, da sie eine Energiequelle ist. Das Gleiche gilt für Solarzellen und ähnliche Vorrichtungen.

Regel 5: Zählweise in einem Spiel
a. Standard-Spiel Ein Standard-Spiel wird wie folgt gezählt, wobei der Punktstand des Aufschlägers zuerst genannt wird:
Kein Punkt – »Null«
Erster Punkt – »15«
Zweiter Punkt – »30«
Dritter Punkt – »40«
Vierter Punkt – »Spiel«

mit folgender Ausnahme: Haben beide Spieler/Doppelpaare drei Punkte gewonnen, lautet der Punktstand »Einstand«. Nach »Einstand« ist der nächste Punktstand »Vorteil« für den Spieler/das Doppelpaar, der/das den nächsten Punkt gewinnt. Gewinnt dieser Spieler/dieses Doppelpaar auch den nächsten Punkt, gewinnt die­ser Spieler/dieses Doppelpaar das »Spiel«; gewinnt der gegnerische Spieler/das Doppelpaar den nächsten Punkt, ist der Punktstand wieder »Einstand«. Ein Spie-ler/Doppelpaar der/das die unmittelbar auf »Einstand« folgenden zwei Punkte gewinnt, gewinnt das »Spiel«.
b.     Tie-Break-Spiel Während eines Tie-Break-Spiels werden die Punkte »Null«, «1«, »2«, »3«, usw. gezählt. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sieben Punkte gewinnt, gewinnt das »Spiel« und den »Satz«, vorausgesetzt, er/es führt mit einem Vorsprung von zwei Punkten über den/die Gegner. Falls nötig, wird das Tie-Break-Spiel so lange fortgesetzt, bis dieser Vorsprung erreicht ist. Der Spieler, der an der Reihe ist aufzuschlagen, schlägt für den ersten Punkt des Tie-Break-Spiels auf. Für die nächsten zwei Punkte schlägt/schlagen der/die Geg­ner auf (im Doppel, der Spieler des gegnerischen Doppelpaars, der als nächster Aufschlag hat). Danach schlägt jeder Spieler/jedes Doppelpaar abwechselnd für zwei Punkte hintereinander auf bis zum Ende des Tie-Break-Spiels (im Doppel wird der Aufschlagwechsel innerhalb des Doppelpaars in der gleichen Reihenfolge fort­gesetzt wie während des Satzes). Der Spieler/das Doppelpaar, der/das im Tie-Break-Spiel als erster/erstes an der Reihe ist, aufzuschlagen, ist im ersten Spiel des nächsten Satzes Rückschläger.
Zusätzliche alternative Zählweisen sind in Anhang V aufgeführt.
Regel 6: Zählweise in einem Satz Es gibt unterschiedliche Methoden, in einem Satz zu zählen. Die zwei Hauptmethoden sind der »Vorteil-Satz« und der »Tie-Break-Satz«. Beide Methoden dürfen angewandt werden, vorausgesetzt, dass die anzuwendende Methode vor Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben wird. Ist die »Tie-Break-Satz«-Methode anzuwenden, muss zudem bekannt gegeben werden, ob der letzte Satz als »Tie-Break-Satz« oder als »Vorteil-Satz« gespielt werden soll.
a.
»Vorteil-Satz« Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sechs Spiele gewonnen hat, gewinnt diesen »Satz«, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen über seine/seinen Gegner. Wenn nötig, wird der Satz so lange fortgesetzt, bis dieser Vorsprung erreicht ist.

b.
»Tie-Break-Satz« Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sechs Spiele gewonnen hat, gewinnt diesen »Satz«, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen über seine/seinen Gegner. Wird der Spielstand von 6 beide erreicht, ist ein Tie-Break-Spiel zu spielen.

Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang V aufgeführt.
Regel 7: Zählweise in einem Wettspiel Ein Wettspiel kann auf zwei Gewinnsätze (ein Spieler/Doppelpaar benötigt 2 gewonne­ne Sätze, um das Wettspiel zu gewinnen) oder auf drei Gewinnsätze (ein Spieler/Dop­pelpaar benötigt 3 gewonnene Sätze, um das Wettspiel zu gewinnen) gespielt werden. Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang V aufgeführt.
Regel 8: Aufschläger und Rückschläger Die Spieler/Doppelpaare stellen sich auf den gegenüberliegenden Seiten des Netzes auf. Der Aufschläger ist der Spieler, der den Ball für den ersten Punkt ins Spiel bringt.
Der Rückschläger ist der Spieler, der bereit ist, den vom Aufschläger aufgeschlagenen
Ball zurückzuschlagen.
Fall 1: Darf der Rückschläger außerhalb der Linien des Spielfeldes stehen?

Entscheidung: Ja. Der Rückschläger darf jede Position innerhalb oder außer­
halb der Linien auf seiner Seite des Netzes einnehmen.
Regel 9: Wahl der Seiten und des Aufschlags Über die Wahl der Seite und die Wahl darüber, Aufschläger oder Rückschläger im ersten Spiel zu sein, entscheidet vor Beginn des Einschlagens das Los. Der Spieler/ das Doppelpaar, der/das das Los gewinnt, kann wählen:
a.
Aufschläger oder Rückschläger im ersten Spiel des Wettspiels zu sein; in diesem Fall wählt/wählen der/die Gegner die Seite des Spielfeldes für das erste Spiel des Wettspiels; oder

b.
die Seite des Spielfeldes für das erste Spiel des Wettspiels; in diesem Fall wählt/ wählen der/die Gegner, ob er/sie Aufschläger oder Rückschläger für das erste Spiel des Wettspiels sein will/wollen; oder

c.
vom Gegner/von den Gegnern zu verlangen, eine der oben genannten Entschei­dungen zu treffen.

Fall 1:     Haben beide Spieler/Doppelpaare Anspruch darauf neu zu wählen, wenn das Einschlagen unterbrochen wurde und die Spieler den Platz verlassen? Entscheidung: Ja. Das Ergebnis des ursprünglichen Losentscheids bleibt beste­hen, doch dürfen beide Spieler/Doppelpaare neu wählen.
Regel 10: Wechsel der Spielfeldseiten Die Spieler haben in jedem Satz nach dem ersten, dritten und jedem darauf folgenden ungeraden Spiel sowie nach Beendigung eines jeden Satzes die Seiten des Spielfel­des zu wechseln. Ist aber die Summe der Spiele eines Satzes eine gerade Zahl, so sind die Seiten erst nach dem ersten Spiel des nächsten Satzes zu wechseln. Während eines Tie-Break-Spiels haben die Spieler nach jeweils sechs Punkten die Sei­ten des Spielfeldes zu wechseln.
Regel 11: Ball im Spiel Sofern nicht auf Fehler oder Wiederholung des Aufschlags entschieden wird, ist der Ball ab dem Augenblick, in dem der Aufschläger den Ball trifft, im Spiel und bleibt im Spiel, bis der Punkt entschieden ist.
Regel 12: Ball berührt eine Linie Berührt ein Ball eine Linie, so gilt, dass er das von dieser Linie begrenzte Spielfeld berührt hat.
Regel 13: Ball berührt eine ständige Einrichtung Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, nachdem er das richti­ge Spielfeld berührt hat, gewinnt der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt. Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, bevor er den Boden berührt, verliert der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.
Regel 14: Reihenfolge beim Aufschlag Nach Beendigung eines jeden Standard-Spiels, wird der Rückschläger zum Aufschlä­ger und der Aufschläger zum Rückschläger für das nächste Spiel.
Im Doppel entscheidet jeweils das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes aufschlägt, welcher Spieler in diesem Spiel aufschlägt. Genauso entscheidet das geg­nerische Doppelpaar vor Beginn des zweiten Spiels, welcher Spieler in diesem Spiel aufschlägt. Der Partner desjenigen Spielers, der im ersten Spiel aufgeschlagen hat, schlägt im dritten Spiel und der Partner desjenigen Spielers, der im zweiten Spiel auf­geschlagen hat, schlägt im vierten Spiel auf. Dieser Wechsel muss bis zur Beendigung des Satzes beibehalten werden.

Regel 15: Reihenfolge beim Rückschlag im Doppel
Das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes den Aufschlag zurückzuschla­gen hat, entscheidet, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt in diesem Spiel zurückschlägt. Genauso entscheidet das gegnerische Doppelpaar vor Beginn des zweiten Spiels, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt dieses Spiels zurück­schlägt. Der Partner desjenigen Spielers, der für den ersten Punkt des Spiels Rück­schläger war, wird für den zweiten Punkt Rückschläger; dieser Wechsel muss bis zur Beendigung des Spiels und des Satzes beibehalten werden. Nachdem der Rückschläger den Ball zurückgeschlagen hat, darf jeder der Spieler in einem Doppelpaar den Ball schlagen. Fall 1: Darf ein Spieler eines Doppelpaares allein gegen das gegnerische Doppelpaar
spielen?
Entscheidung: Nein.

Regel 16: Aufschlag
Unmittelbar vor Beginn der Aufschlagbewegung muss der Aufschläger mit beiden Füßen in Ruhestellung hinter der Grundlinie (d. h. weiter vom Netz entfernt als diese) und inner­halb der gedachten Verlängerungen des Mittelzeichens und der Seitenlinie stehen. Der Aufschläger hat dann den Ball mit der Hand in eine beliebige Richtung zu werfen und den Ball mit dem Schläger zu schlagen, bevor dieser den Boden berührt. Die Auf­schlagbewegung ist in dem Augenblick beendet, in dem der Schläger des Spielers den Ball trifft oder verfehlt. Ein Spieler, der nur einen Arm benutzen kann, darf den Schlä­ger benutzen, um den Ball aufzuwerfen.

Regel 17: Ausführung des Aufschlags
Bei der Ausführung des Aufschlags in einem Standard-Spiel hat der Aufschläger abwechselnd hinter den Hälften des Spielfeldes zu stehen, beginnend in jedem Spiel hinter der rechten Hälfte des Spielfeldes. In einem Tie-Break-Spiel wird der Aufschlag abwechselnd hinter den beiden Hälften des Spielfeldes ausgeführt, wobei der erste Aufschlag hinter der rechten Hälfte des Spielfeldes erfolgen muss. Der aufgeschlagene Ball muss das Netz überfliegen und das schräg gegenüberliegen­de Aufschlagfeld treffen, bevor der Rückschläger den Ball zurückschlägt.

Regel 18: Fußfehler
Während der Aufschlagbewegung, darf der Aufschläger nicht:
a.
seine Stellung durch Gehen oder Laufen verändern, wobei geringfügige Bewe­gungen der Füße erlaubt sind,

b.
die Grundlinie oder das Spielfeld mit einem Fuß berühren,

c.
die Fläche außerhalb der gedachten Verlängerung der Seitenlinie mit einem Fuß berühren,

d. die gedachte Verlängerung des Mittelzeichens mit einem Fuß berühren. Verstößt der Aufschläger gegen diese Regel, gilt dies als »Fußfehler«. Fall 1: Darf der Aufschläger in einem Einzelspiel beim Aufschlag hinter dem Teil der
Grundlinie zwischen der Seitenlinie des Einzel- und der Seitenlinie des Doppel­spielfeldes stehen?
Entscheidung: Nein.

Fall 2:     Darf der Aufschläger während der Aufschlagbewegung mit einem Fuß oder mit beiden Füßen nicht den Boden berühren? Entscheidung: Ja.

Regel 19: Aufschlagfehler
Es ist ein Aufschlagfehler, wenn:
a.
der Aufschläger gegen die Regeln 16, 17 oder 18 verstößt; oder

b.
der Aufschläger beim Versuch den Ball zu schlagen, diesen verfehlt; oder

c.
der aufgeschlagene Ball eine ständige Einrichtung, Einzelstütze oder Netzpfo­sten berührt, bevor dieser den Boden berührt; oder

d.
der aufgeschlagene Ball den Aufschläger oder den Partner des Aufschlägers oder irgendetwas, was der Aufschläger oder der Partner des Aufschlägers an sich trägt oder hält, berührt.

Fall 1:     Nachdem ein Spieler den Ball zum Aufschlag hochgeworfen hat, entscheidet er sich, den Ball nicht zu schlagen und fängt ihn stattdessen auf. Ist dies ein Auf­schlagfehler? Entscheidung: Nein. Ein Spieler, der den Ball wirft und sich dann entscheidet, ihn nicht zu schlagen, darf den Ball mit der Hand oder mit dem Schläger fangen oder den Ball aufspringen lassen.
Fall 2:     In einem Einzelspiel, das auf einem Spielfeld mit Netzpfosten und Einzelstützen ausgetragen wird, trifft der aufgeschlagene Ball eine Einzelstütze und dann das richtige Aufschlagfeld. Ist dies ein Aufschlagfehler? Entscheidung: Ja.

Regel 20: Zweiter Aufschlag
Ist der erste Aufschlag ein Fehler, hat der Aufschläger hinter derselben Hälfte des Spielfeldes, hinter der der Fehler aufgeschlagen wurde, ohne Verzögerung erneut auf­zuschlagen, es sei denn, der Aufschlag erfolgte hinter der falschen Hälfte.

Regel 21: Spielbereitschaft
Der Aufschläger darf erst aufschlagen, wenn der Rückschläger spielbereit ist. Jedoch hat der Rückschläger in einem angemessenen Tempo des Aufschlägers zu spielen und innerhalb einer angemessenen Zeit, in der der Aufschläger spielbereit ist, zum Rück­schlag bereit zu sein. Ein Rückschläger, der versucht, den aufgeschlagenen Ball zurückzuschlagen, gilt als spielbereit. Wird aber angezeigt, dass der Rückschläger nicht bereit ist, darf ein Auf­schlag nicht als Fehler gewertet werden.

Regel 22: Wiederholung des Aufschlags
Der Aufschlag ist zu wiederholen, wenn:
a. der aufgeschlagene Ball das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung berührt und anderweitig gut ist; oder, nachdem er das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung berührt hat, den Rückschläger oder den Partner des Rück­schlägers oder irgendetwas, was sie an sich tragen oder halten, trifft, bevor die­ser den Boden berührt; oder:
b. der Ball aufgeschlagen wird, obgleich der Rückschläger nicht spielbereit ist. Im Fall eines zu wiederholenden Aufschlags zählt dieser Aufschlag nicht, und der Auf­schläger hat erneut aufzuschlagen; doch wird durch einen zu wiederholenden Auf­schlag ein vorheriger Fehler nicht aufgehoben. Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang IV aufgeführt.

Regel 23: Wiederholungen
In allen Fällen, in denen auf Wiederholung entschieden wurde, ausgenommen die Ent­scheidung auf Wiederholung eines zweiten Aufschlags, ist der ganze Punkt zu wieder­holen. Fall 1: Während ein Ball im Spiel ist, rollt ein anderer Ball auf das Spielfeld. Es wird auf
Wiederholung entschieden. Der Aufschläger hat zuvor einen Fehler aufgeschla­gen. Hat der Aufschläger nun Anspruch auf einen ersten Aufschlag oder einen
zweiten Aufschlag?
Entscheidung: Ersten Aufschlag. Der ganze Punkt ist zu wiederholen.

Regel 24: Punktverlust
Ein Punkt ist verloren, wenn:
a.
der Spieler zwei aufeinander folgende Aufschlagfehler macht; oder

b.
der Spieler den im Spiel befindlichen Ball nicht zurückschlägt, bevor dieser zwei­mal hintereinander aufspringt; oder

c.
der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser den Boden oder, bevor er den Boden berührt, einen Gegenstand außerhalb des rich­tigen Spielfeldes trifft; oder

d.
der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser eine ständige Einrichtung trifft, bevor er aufspringt; oder

e.
der Rückschläger den Aufschlag annimmt, bevor der Ball den Boden berührt.

f.
der Spieler den im Spiel befindlichen Ball absichtlich auf dem Schläger trägt oder fängt oder mit dem Schläger absichtlich mehr als einmal berührt; oder

g.
der Spieler oder der Schläger, unabhängig davon, ob dieser sich in der Hand des Spielers befindet oder nicht, oder irgendetwas, was der Spieler an sich trägt oder hält, das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metallkabel, den Netzhalter, die Netzeinfassung oder das Spielfeld des Gegners zu irgendeinem Zeitpunkt berührt, während der Ball im Spiel ist; oder

h.
der Spieler den Ball schlägt, bevor dieser das Netz überflogen hat; oder

i.
der im Spiel befindliche Ball den Spieler oder irgendetwas, was der Spieler an sich trägt oder hält, berührt, mit Ausnahme des Schlägers; oder

j.
der im Spiel befindliche Ball den Schläger berührt, ohne dass der Spieler diesen hält; oder

k.
der Spieler absichtlich und wesentlich die Form des Schlägers verändert, wäh­rend der Ball im Spiel ist; oder

l.
im Doppel beide Spieler den Ball beim Schlagen berühren.

Fall 1:     Nachdem der Aufschläger einen ersten Aufschlag ausgeführt hat, fällt der Schläger aus seiner Hand und berührt das Netz, bevor der Ball aufspringt. Ist dies ein Aufschlagfehler oder verliert der Aufschläger den Punkt? Entscheidung: Der Aufschläger verliert den Punkt, weil der Schläger das Netz berührt, während der Ball im Spiel ist.
Fall 2:     Nachdem der Aufschläger einen ersten Aufschlag ausgeführt hat, fällt der Schläger aus seiner Hand und berührt das Netz, nachdem der Ball außerhalb des richtigen Spielfeldes aufgesprungen ist. Ist dies ein Aufschlagfehler oder verliert der Aufschläger den Punkt? Entscheidung: Dies ist ein Aufschlagfehler, weil der Schläger das Netz berührt hat, nachdem der Ball nicht mehr im Spiel war.
Fall 3:     In einem Doppelspiel berührt der Partner des Rückschlägers das Netz, bevor der aufgeschlagene Ball den Boden außerhalb des richtigen Aufschlagfeldes berührt. Was ist die richtige Entscheidung? Entscheidung: Das rückschlagende Doppelpaar verliert den Punkt, weil der Partner des Rückschlägers das Netz berührt hat, während der Ball im Spiel war.
Fall 4:     Verliert ein Spieler den Punkt, wenn er die gedachte Linie in der Verlängerung des Netzes überquert, bevor oder nachdem der Ball geschlagen wurde? Entscheidung: In keinem der beiden Fälle verliert der Spieler den Punkt, vor­ausgesetzt, dass der Spieler das Spielfeld des Gegners nicht berührt.
Fall 5:     Darf ein Spieler über das Netz auf das Spielfeld des Gegners springen, wäh­rend der Ball im Spiel ist? Entscheidung: Nein. Der Spieler verliert den Punkt.
Fall 6:     Ein Spieler wirft den Schläger nach dem im Spiel befindlichen Ball. Sowohl der Schläger als auch der Ball landen im gegnerischen Spielfeld und der/die Geg­ner kann/können den Ball nicht erreichen. Welcher Spieler gewinnt den Punkt? Entscheidung: Der Spieler, der den Schläger nach dem Ball geworfen hat, ver­liert den Punkt.
Fall 7:     Ein aufgeschlagener Ball trifft den Rückschläger oder im Doppel den Partner des Rückschlägers, bevor er den Boden berührt. Welcher Spieler gewinnt den Punkt? Entscheidung: Der Aufschläger gewinnt den Punkt, es sei denn es handelt sich um einen zu wiederholenden Aufschlag.
Fall 8:     Ein außerhalb des Spielfeldes stehender Spieler, schlägt den Ball oder fängt ihn, bevor dieser aufspringt und beansprucht den Punkt für sich, weil der Ball mit Sicherheit ins Aus gegangen wäre. Entscheidung: Der Spieler verliert den Punkt, es sei denn, es ist ein guter Rück­schlag. In diesem Fall wird der Punkt weitergespielt.

Regel 25: Guter Rückschlag
Ein Rückschlag ist gut:
a.
wenn der Ball das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metall­kabel, den Netzhalter oder die Netzeinfassung berührt, vorausgesetzt, dass er diese überfliegt und den Boden innerhalb des richtigen Spielfeldes trifft; ausge­nommen wie in Regel 2 und 25 d vorgeschrieben; oder

b.
wenn der im Spiel befindliche Ball den Boden innerhalb des richtigen Spielfeldes berührt hat und über das Netz zurückspringt oder zurückgeweht wird, der Spie­ler über das Netz reicht und den Ball in das richtige Spielfeld spielt, vorausge­setzt, dass der Spieler nicht gegen Regel 24 verstößt; oder

c.
wenn der Ball außerhalb der Netzpfosten bzw. Einzelstützen, entweder oberhalb oder unterhalb der Höhe der Netzoberkante zurückgeschlagen wird, auch wenn dieser die Netzpfosten bzw. Einzelstützen berührt, vorausgesetzt, dass dieser den Boden im richtigen Spielfeld trifft; ausgenommen wie in Regel 2 und 25 d vor­geschrieben; oder

d.
wenn der Ball unterhalb des Seiles oder Metallkabels zwischen der Einzelstütze und dem angrenzenden Netzpfosten hindurch fliegt, ohne das Netz, das Seil oder Metallkabel oder den Netzpfosten zu berühren und den Boden im richtigen Spielfeld berührt, oder

e.
wenn der Spieler mit seinem Schläger über das Netz reicht, nachdem er den Ball auf seiner eigenen Seite des Netzes geschlagen hat, und der Ball den Boden im richtigen Spielfeld trifft; oder

f.
wenn der Spieler den im Spiel befindlichen Ball schlägt, der einen anderen im richtigen Spielfeld liegenden Ball trifft.

Fall 1:     Ein Spieler schlägt einen Ball zurück, der dann eine Einzelstütze trifft und auf dem Boden im richtigen Spielfeld aufspringt. Ist der Rückschlag gut? Entscheidung: Ja. Handelt es sich jedoch um einen aufgeschlagenen Ball, der die Einzelstütze trifft, ist es ein Aufschlagfehler.
Fall 2:     Ein im Spiel befindlicher Ball trifft einen anderen Ball, der im richtigen Spielfeld liegt. Was ist die richtige Entscheidung? Entscheidung: Das Spiel wird fortgesetzt. Ist jedoch unklar, ob tatsächlich der im Spiel befindliche Ball zurückgeschlagen wurde, ist auf Wiederholung zu ent­scheiden.

Regel 26: Behinderung
Wird ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine absichtliche Handlung des Gegners/der Gegner behindert, gewinnt der Spieler den Punkt. Jedoch ist der Punkt zu wiederholen, wenn ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine entweder unabsichtliche Handlung des Gegners/der Gegner oder etwas außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegendes (mit Ausnahme einer ständigen Einrich­tung) behindert wird. Fall 1: Ist ein unabsichtlicher Doppelschlag eine Behinderung?
Entscheidung: Nein. Siehe auch Regel 24 f.
Fall 2:     Ein Spieler behauptet, zu spielen aufgehört zu haben, weil er dachte, dass sein/ seine Gegner behindert wurde/wurden. Ist dies eine Behinderung? Entscheidung: Nein, der Spieler verliert den Punkt.
Fall 3:     Ein im Spiel befindlicher Ball trifft einen über das Spielfeld fliegenden Vogel. Ist dies eine Behinderung? Entscheidung: Ja, der Punkt ist zu wiederholen.
Fall 4:     Während eines Punktes behindert ein Ball oder ein anderer Gegenstand, der zu Beginn des Punktes auf der Seite des Netzes des Spielers lag, den Spieler. Ist dies eine Behinderung? Entscheidung: Nein.
Fall 5:     Wo dürfen im Doppel der Partner des Aufschlägers und der Partner des Rück­schlägers stehen? Entscheidung: Der Partner des Aufschlägers und der Partner des Rückschlä­gers dürfen jede Position auf ihrer eigenen Seite des Netzes, innerhalb oder außerhalb des Spielfeldes einnehmen. Ruft jedoch ein Spieler eine Behinde­rung für den/die Gegner hervor, ist die Regel »Behinderung« anzuwenden.

Regel 27: Berichtigung von Irrtümern
Grundsätzlich gilt: Wird ein Irrtum bezüglich der Tennisregeln der ITF entdeckt, bleiben alle vorher gespielten Punkte bestehen. Entdeckte Irrtümer sind wie folgt zu berichtigen:
a.
Schlägt während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-Spiels ein Spieler hinter der falschen Hälfte des Spielfeldes auf, ist dies zu berichtigen, sobald der Irrtum entdeckt wird und der Aufschläger hat hinter der gemäß des Punktstandes richtigen Hälfte des Spielfeldes aufzuschlagen. Ein vor der Entdeckung des Irr­tums begangener Aufschlagfehler wird gewertet.

b.
Befinden sich die Spieler während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-Spiels auf den falschen Seiten des Spielfeldes, ist der Irrtum, sobald er entdeckt wird, zu berichtigen und der Aufschläger hat von der gemäß des Spielstands rich­tigen Seite des Spielfeldes aufzuschlagen.

c.
Schlägt ein Spieler während eines Standard-Spiels auf, ohne an der Reihe zu sein, hat der Spieler, der ursprünglich hätte aufschlagen sollen, aufzuschlagen, sobald der Irrtum entdeckt wird. Wurde jedoch ein Spiel beendet, bevor der Irr­tum entdeckt wurde, bleibt die geänderte Reihenfolge beim Aufschlag bestehen. In diesem Fall erfolgt der Ballwechsel ein Spiel später als der ursprünglich fest­gelegte Wechsel der Bälle. Ein vor der Entdeckung des Irrtums vom Gegner/von den Gegnern begangener Aufschlagfehler wird nicht gewertet. Schlägt im Doppel der Partner eines Doppelpaars auf, der nicht an der Reihe ist, wird ein vor der Entdeckung des Irrtums begangener Aufschlagfehler gewertet.

d.
Schlägt ein Spieler während eines Tie-Break-Spiels auf, ohne an der Reihe zu sein, und der Irrtum wird entdeckt, nachdem eine gerade Anzahl von Punkten gespielt worden ist, wird der Irrtum sofort berichtigt. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem eine ungerade Anzahl von Punkten gespielt worden ist, bleibt die geän­derte Reihenfolge beim Aufschlag bestehen. Schlägt im Doppel der Partner eines Doppelpaars auf, der nicht an der Reihe ist, wird ein vor der Entdeckung des Irrtums begangener Aufschlagfehler gewertet.

e.
Kommt es während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-Spiels im Doppel zu einem Irrtum in der Reihenfolge beim Rückschlag, bleibt diese geänderte Rei­henfolge bestehen bis zur Beendigung des Spiels, in dem der Irrtum entdeckt wurde. Für das nächste Spiel in diesem Satz, in dem sie Rückschläger sind, haben die Partner die ursprüngliche Reihenfolge beim Rückschlag wieder aufzunehmen.

f.
Wird beim Spielstand von 6 beide irrtümlich ein Tie-Break-Spiel begonnen, obgleich zuvor vereinbart wurde, dass der Satz ein »Vorteil-Satz« sein soll, ist der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wird, ist der Satz als »Tie-Break-Satz« fortzusetzen.

g.
Wird beim Spielstand von 6 beide irrtümlich ein Standard-Spiel begonnen, obgleich zuvor vereinbart wurde, dass der Satz ein »Tie-Break-Satz« sein soll, ist der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wird, ist der Satz bis zum Spielstand von 8 beide (oder einer höheren geraden Zahl) als »Vorteil-Satz« fortzusetzen und dann ein Tie-Break-Spiel zu spielen.

h.
Wird irrtümlich ein »Vorteil-Satz« oder ein »Tie-Break-Satz« begonnen, obgleich zuvor vereinbart wurde, dass der letzte Satz ein entscheidender Match-Tie-Break

sein soll, ist der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wurde, wird der Satz fortgesetzt bis entweder ein Spieler/Doppelpaar drei Spiele (und somit den Satz) gewonnen hat oder bis der Spielstand von 2 beide erreicht ist. Dann ist ein entscheidender Match-Tie-Break zu spielen. Wird der Irrtum jedoch erst entdeckt, nachdem der zweite Punkt des fünften Spiels begonnen wurde, wird der Satz als »Tie-Break-Satz« fortgesetzt (siehe Anhang IV).
i.     Wurden die Bälle nicht in der richtigen Reihenfolge gewechselt, ist der Irrtum zu berichtigen, wenn der Spieler/das Doppelpaar, der/das mit neuen Bällen hätte aufschlagen sollen, wieder an der Reihe ist, für ein neues Spiel aufzuschlagen. Danach sind die Bälle so zu wechseln, dass die Anzahl der Spiele zwischen den Wechseln der Bälle der ursprünglich festgelegten Anzahl entspricht. Die Bälle dürfen nicht während eines Spiels gewechselt werden.

Regel 28: Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen
(Oberschiedsrichter, Schiedsrichter; Linienrichter) Die Verantwortlichkeiten der in Wettspielen eingesetzten Offiziellen sind in Anhang VI dargelegt.

Regel 29: Kontinuierliches Spiel
Grundsätzlich gilt, dass das Spiel ab dem Zeitpunkt des Wettspielbeginns (nachdem der erste Aufschlag des Wettspiels ins Spiel gebracht wurde) bis zur Beendigung des Wettspiels nicht unterbrochen werden darf.
a.
Zwischen den Punkten sind höchstens zwanzig (20) Sekunden erlaubt. Wech­seln die Spieler am Ende eines Spiels die Seiten, sind höchstens neunzig (90) Sekunden erlaubt. Jedoch nach dem ersten Spiel eines jeden Satzes und wäh­rend eines Tie-Break-Spiels, darf das Spiel nicht unterbrochen werden und die Spieler wechseln die Seiten ohne Pause. Nach Beendigung eines jeden Satzes gibt es eine Satzpause von höchstens ein­hundertundzwanzig (120) Sekunden. Die maximal zulässige Zeit beginnt ab dem Augenblick, in dem ein Punkt ent­schieden ist, bis der erste Aufschlag zum nächsten Punkt erfolgt ist. Veranstalter von professionellen Circuits können bei der ITF eine Genehmigung auf Verlängerung der neunzig (90) Sekunden, die beim Seitenwechsel der Spie­ler nach Beendigung eines Spiels und der einhundertundzwanzig (120) Sekun­den, die bei einer Satzpause erlaubt sind, beantragen.

b.
Wenn aus Gründen, die außerhalb des Einflusses eines Spielers liegen, dessen Kleidung, Schuhwerk oder notwendige Ausrüstung (mit Ausnahme des Schlä­gers) kaputt geht oder ausgewechselt werden muss, kann dem Spieler eine angemessene zusätzliche Zeit gewährt werden, um das Problem zu beheben.

c.
Es ist keine zusätzliche Zeit zu gewähren, um dem Spieler zu erlauben, sich zu erholen. Jedoch kann einem Spieler mit behandelbaren medizinischen Beschwer­den eine Behandlungspause von drei Minuten für die Behandlung dieser medi­zinischen Beschwerden gewährt werden. Auch eine begrenzte Anzahl von Toilet­ten-/Kleiderwechselpausen kann gewährt werden, wenn dies vor Beginn der Ver­anstaltung bekannt gegeben wurde.

d.
Veranstalter können eine Erholungspause von höchstens zehn (10) Minuten

gewähren, wenn dies vor Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben wurde. Diese Erholungspause kann nach dem 3. Satz in einem Wettspiel über drei Gewinnsätze oder nach dem 2. Satz in einem Wettspiel über zwei Gewinnsätze genommen werden.
e.     Die Einschlagzeit darf höchstens fünf (5) Minuten betragen, es sei denn, durch die Veranstalter wird anderweitig entschieden.

Regel 30: Beratung
Als Beratung wird jede Art und jede Form der Kommunikation, Ratschlag oder Anwei­sung an einen Spieler erachtet. In Mannschaftswettkämpfen, bei denen ein Mannschaftsführer auf dem Platz sitzt, kann der Mannschaftsführer den/die Spieler während einer Satzpause und beim Sei­tenwechsel der Spieler am Ende eines Spiels beraten, jedoch nicht beim Seitenwech­sel der Spieler nach dem ersten Spiel eines jeden Satzes und nicht während eines Tie­Break-Spiels. In allen anderen Wettspielen ist Beratung des Spielers/der Spieler nicht erlaubt. Fall 1: Darf ein Spieler beraten werden, wenn die Beratung in unauffälliger Weise
durch Zeichen erfolgt? Entscheidung: Nein. Fall 2: Ist es einem Spieler gestattet, beraten zu werden, wenn das Spiel unterbrochen ist? Entscheidung: Ja
Fall 3:     Ist es einem Spieler gestattet, während des Spiels auf dem Platz beraten zu werden? Entscheidung: Die genehmigende Institution kann bei der ITF beantragen, dass die Beratung von Spielern auf dem Platz erlaubt ist. In Wettkämpfen, bei denen die Beratung auf dem Platz gestattet ist, dürfen ausgewiesene Trainer den Platz betreten und ihren Spieler unter den von der genehmigenden Institution gestatteten Bedin­gungen beraten.

Regel 31: Technik für Spieler-Analysen
Die Technik für Spieler-Analysen, die zum Spielen gemäß den ITF-Tennisregeln geneh­migt sind, müssen die Bestimmungen des Abschnitts III erfüllen. Die ITF soll die Frage beantworten, ob eine solche Ausstattung genehmigt oder nicht genehmigt wird. Eine solche Entscheidung kann auf Eigeninitiative der ITF oder auf Antrag von jedem Beteiligten sowohl von jedem Spieler als auch von Herstellern, Natio­nalem Verband oder deren Mitglieder, die ein nachvollziehbares, diesbezügliches Inter­esse haben, getroffen werden. Solche Entscheidungen und Anträge sollen im Einklang mit geeigneten Prüfverfahren und Anhörungen der ITF erfolgen.
Regeln für Rollstuhltennis
Rollstuhltennis folgt den ITF Tennisregeln mit folgenden Ausnahmen:

a) Die Zwei-Aufsprung-Regel
Der Rollstuhltennisspieler darf den Ball zweimal aufkommen lassen. Der Spieler muss den Ball zurückspielen, bevor er den Boden ein drittes Mal berührt. Der zwei-
te Aufprall kann entweder inner- oder außerhalb des Spielfeldes sein.
b) Der Rollstuhl Der Rollstuhl wird als ein Teil des Körpers betrachtet und alle anwendbaren Regeln, die für den Körper des Spielers gelten, gelten auch für den Rollstuhl. Wo Rollstühle bei Wettbewerben eingesetzt werden, müssen sie den folgenden Regeln/Spezifika­tionen entsprechen:
I.     Der Rollstuhl kann aus jedem Material bestehen, sofern das Material nicht reflek­tiert und für den Gegner kein Hindernis darstellt.
II. Die Rollstühle dürfen nur einen einzigen Greifring haben. Keine Änderungen an dem Rollstuhl sind erlaubt, die dem Spieler einen mechanischen Vorteil bringen, wie ein Hebel oder Getriebe. Während des normalen Spiels dürfen die Räder keine dauerhaften Spuren oder andere, die Spieloberfläche schädigende Markie­rungen, verursachen.
III. Bezogen auf die Regel E (V), dürfen Spieler nur die Räder (inklusive des Greif­rings) verwenden, um den Rollstuhl voranzutreiben. Keine Lenkung, Bremsung, Getriebe oder sonstige Vorrichtungen, die den Betrieb des Rollstuhls unterstüt­zen könnten, inklusive Energiespeichersysteme, sind erlaubt.
IV.
Die Höhe des Sitzes (inklusive des Kissens) muss festgelegt werden und das Gesäß der Spieler muss während des Spiels in Kontakt mit dem Sitz bleiben. Ein Gurt kann verwendet werden um den Spieler an dem Rollstuhl zu sichern.

V.
Spieler, die den Anforderungen der Regel 4.5 der ITF Klassifizierung entspre­chen, dürfen einen Rollstuhl mit Elektromotor(en) verwenden (ein »E-Rollstuhl«). E- Rollstühle dürfen 15 km/h. nicht überschreiten und nur durch den Spieler selbst gesteuert werden.

VI.Anträge für Änderungen am Rollstuhl aus medizinischen Gründen können gestellt werden. All diese Anträge müssen bei der ITF Sportwissenschaft & Medi­zinischen Kommission mindestens 60 Tage vor dem vorgesehenen Gebrauch eingereicht werden. Eine ablehnende Entscheidung kann unter den in Anhang A der ITF Rollstuhl-Tennis- Regeln angefochten werden.

c) Der Aufschlag
Der Aufschlag soll auf folgende Weise ablaufen:
i.     Unmittelbar vor Beginn des Aufschlags sollte der Aufschläger in einer festen Position sein. Dem Aufschläger soll es dann erlaubt sein, einen Anschub bevor der Ball geschlagen wird, auszuführen.
ii. Der Aufschläger soll bei der Anfuhr zum Aufschlag keine Berührung mit keinem Rad mit irgendeinem Bereich haben, außer den hinter der Grundlinie innerhalb der gedachten Linien von Mitte bis zu den Seitenlinie.
iii. Wenn herkömmliche Methoden beim Aufschlag für einen querschnittsgelähmten Spieler unmöglich sind, können der Spieler oder eine andere Person den Ball für solch einen Spieler fallen lassen. Allerdings muss diese Methode das ganze Spiel durchweg verwendet werden.

d) Punktverlust
Ein Spieler verliert einen Punkt wenn:
i.     Er es verpasst den Ball zurückzuspielen, bevor dieser den Boden das dritte Mal berührt hat.
ii. Zu Regel e). Er irgendeinen Teil seiner Füße oder die unteren Extremitäten* als Bremse oder zum Stabilisieren, während er auf einen Aufschlag wartet, den Ball schlägt, drehend oder stoppend gegen den Boden oder gegen ein Rad, während der Ball im Spiel ist, benutzt.
iii. Es ihm nicht gelingt, mit einer Gesäßhälfte in Kontakt mit dem Rollstuhlsitz zu bleiben, während er den Ball berührt.

e) Den Stuhl mit dem Fuß vorantreiben
i.     Sofern ein Spieler zu wenig Raum zur Verfügung hat, um per Rad voranzutrei­ben, darf er den Rollstuhl mit einem Fuß vorantreiben.
ii. Selbst in Übereinstimmung mit Regel e) i., nach der dem Spieler erlaubt ist, den Rollstuhl mit einem Fuß voranzutreiben, darf kein Teil des Fußes des Spielers den Boden berühren:

während der Vorwärtsbewegung des Schwungs bis zum Treffen des Balles;


von der Einleitung der Schlagbewegung bis hin zum Treffen des Balles.

iii. Ein Spieler, der diese Regeln verletzt, verliert den Punkt.
f) Rollstuhl/Nichtbehindertentennis Wenn ein Rollstuhltennisspieler mit oder gegen einen nichtbehinderten Spieler im Einzel oder Doppel spielt, sollen die Regeln des Rollstuhltennis für den Rollstuhl­spieler gelten und die Tennisregeln der nichtbehinderte Spieler für nichtbehinderte Spieler. In diesem Fall ist es dem Rollstuhltennisspieler erlaubt, den Ball zweimal aufspringen zu lassen, während der nichtbehinderte Spieler den Ball nur einmal auf­springen lassen darf.
* Anmerkung: Die Definition von unteren Extremitäten lautet: die unteren Gliedmaßen inklusive der Gesäß­hälften, der Hüften, Oberschenkel, Beine, Fußgelenke und Füße.

Anhang I: Bälle
a.
Die äußere Hülle des Balles muss gleichförmig und nahtlos mit Ausnahme der Schaumstoffbälle der Kategorie 3 (rot) sein.

b.
Der Ball muss einer der spezifizierten Typen gemäß der folgenden Tabelle oder der unter Buchstabe d. aufgeführten Tabelle entsprechen.

Balltyp 1 (schnell)  Balltyp 2 (mittel)1)  Balltyp 3 (langsam) 2)  Höhe über NN3)
Gewicht (Masse)  56 – 59,4 g  56 – 59,4 g  56 – 59,4 g  56 – 59,4 g
Größe  6,541 – 6,858 cm  6,541 – 6,858 cm  6,985 – 7,303 cm  6,541 – 6,858 cm
Sprunghöhe  135 – 147 cm  135 – 147 cm  135 – 147 cm  122 – 135 cm
Verformung4)  0,495 – 0,597  0,559 – 0,737  0,559 – 0,737  0,559 – 0,737
Rückverformung4)  0,673 – 0,914  0,800 – 1.080  0,800 – 1.080  0,800 – 1.080
Farbe  weiß oder gelb  weiß oder gelb  weiß oder gelb  weiß oder gelb

1) Bei diesem Balltyp kann es sich entweder um einen Druckball oder einen drucklosen Ball handeln. Der drucklose Ball muss einen Innendruck von nicht mehr als 1 psi (7 kPa) haben und kann für das Spielen in einer Höhe von 1.219 m ü. d. M. benutzt werden, wobei dieser 60 Tage oder mehr in der Höhe des entspre­chenden Turniers den klimatischen Verhältnissen angepasst worden sein muss.
2) Auch dieser Balltyp ist für das Spielen in einer Höhe von 1.219 m ü. d. M. empfohlen.
3) Bei diesem Balltyp handelt es sich um einen Druckball, der ausschließlich für das Spielen in einer Höhe von 1.219 m ü. d. M. zugelassen ist.
4) Die Verformung muss das Durchschnittsergebnis von drei einzelnen Messungen über drei Achsen des Bal­les sein, wobei zwei einzelne Messungen nicht mehr als 0,76 mm voneinander abweichen dürfen.
c.     Ergänzend müssen sämtliche Balltypen gemäß Buchstabe b. die Voraussetzungen für Haltbarkeit laut folgender Tabelle erfüllen:
Masse (Gewicht)  Sprunghöhe  Verformung  Rückverformung
Maximale Abweichung1)  0,4 g  4 cm  0,08 cm  0,10 cm

1) Die größte zugelassene Abweichung in den spezifizierten Eigenschaften resultieren aus dem Haltbarkeits­tests wie in der aktuellen Version der »ITF Approved Tennis Balls & Classified Court Surfaces« beschrieben. Der Haltbarkeitstest erfolgt unter Laborbedingungen, die den Effekt von neun gespielten Punkten simulieren.
d. Nur die in der folgenden Tabelle spezifizierten Balltypen können bei Wettkämpfen U 10 (10 Jahre und jünger) benutzt werden:
Kategorie 3 (ROT) SCHAUMSTOFF  Kategorie 3 (ROT) STANDARD  Kategorie 2 (ORANGE) STANDARD  Kategorie 1(GRÜN) STANDARD
Masse (Gewicht)  25,0 – 43,0 g  36,0 – 46,9 g  36,0 – 46,9 g  47,0 – 51,5 g
Größe  8,0 – 9,0 cm  7,0 – 8,0 cm  6,0 – 6,86 cm  6,3 – 6,86 cm
Sprunghöhe  85 – 105 cm  90 – 105 cm  105 – 120 cm  120 – 135 cm
Verformung  –  –  1,40–1,65 cm  0,80-1,05 cm
Farbe  jede  rot und gelb oder gelb mit roten Punkten  orange und gelb oder gelb mit orangen Punkten  gelb mit einem grünen Punkt

1) Die Verformung soll der Durchschnitt einer einzelnen Messung entlang jeder von drei Senkrechtachsen sein. Es gibt kein Limit in der Differenz zwischen den einzelnen Messungen der Verformung. Es gibt keine Spezifizierung für die Rückverformung.
2) Sämtliche Farbpunkte sollen in Farbe und Platzierung angemessen sein.
e. Alle Tests betreffend Sprunghöhe, Masse, Größe und Verformung sollen entspre­chend den Vorschriften durchgeführt werden, wie sie in der aktuellen Ausgabe der ITF Approved Tennis Balls & Classified Court Surfaces niederlegt sind.

Klassifizierung der Platzbelagsschnelligkeit
Die angewandte ITF Testmethode für die Bestimmung der Schnelligkeit eines Platzbe­lages ist die Testmethode ITF CS 01/02 (ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit) wie in der ITF Informationsschrift mit dem Titel »Eine Ausgangs-ITF-Studie über die Leis­tungsstandards für Tennisplatzbeläge« dargelegt. Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 0 und 29 sind als zur Kategorie 1 (langsame Platzbeläge) gehörig einzustufen. Beispiele für Platzbe­lagtypen, die dieser Einstufung entsprechen, sind die meisten Sandplätze und andere Arten von ungebundenen mineralischen Belägen. Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 30 und 34 sind als zur Kategorie 2 (mittellangsame Platzbeläge), Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung zwischen 35 und 39 sind als zur Kategorie 3 gehörig einzustufen (mittlere Platzbeläge). Beispiele für Platzbeläge dieser Einstufungen sind die meisten Hartplätze mit verschie­denen acrylartigen Belägen und einige Textilbeläge. Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 40 und 44 sind als zur Kategorie 4 (mittelschnelle Platzbeläge), Platzbeläge mit einer Einstufung ab 45 sind als zur Kategorie 5 gehörig einzustufen (schnelle Platzbeläge). Beispiele für Platz­beläge dieser Einstufungen sind die meisten Naturrasen-, Kunstrasen- und einige Tex­tilbeläge. Fall 1: Welche Ballart sollte auf welchem Platzbelag benutzt werden?
Entscheidung: Drei verschiedene Ballarten sind für das Spielen nach den Tennis­regeln der ITF zugelassen, jedoch:
a.
Ballart 1 (schnelle Beschleunigung) ist für das Spiel auf langsamen Platzbe­lägen bestimmt.

b.
Ballart 2 (mittelschnelle Beschleunigung) ist für das Spiel auf mittellangsa­men, mittleren und mittelschnellen Platzbelägen bestimmt.

c.
Ballart 3 (langsame Beschleunigung) ist für das Spiel auf schnellen Platzbe­lägen bestimmt.

Anmerkung:
Für eine Zweijahres-Periode (2014–2015) können in Ergänzung zu den Balltypen gemäß Buchstabe b. Bälle gemäß Buchstabe d. der Kategorie 1 (grün) auf sämtlichen Wettkampfebenen benutzt werden bis auf Turniere mit Weltranglistenwertung, Davis Cup, Fed Cup, Jungendturniere und Jugend-Mannschaftswettbewerbe, die von der ITF oder deren Mitgliedsverbänden sanktioniert werden, ITF Senior Circuit und Mann­schaftswettbewerbe sowie ITF Rollstuhltennis Circuit und Mannschaftswettbewerbe. Während dieser Versuchsperiode soll jeder Mitgliedsverband das Entscheidungsrecht über die Verwendung von Bällen der Kategorie 1 (grün) für nationale Wettkämpfe haben.

Anhang II: Schläger
a.
Der Schläger besteht aus einem Rahmen und Saiten. Der Rahmen besteht aus einem Griff sowie einen Schlägerkopf und sollte ebenso einen Schlägerschaft umfassen. Der Schlägerkopf ist definiert als Schlägerteil, an dem die Saiten befe­stigt sind. Der Griff ist definiert als Schlägerteil, welches die Verbindung zum Schlä­gerkopf darstellt und vom Spieler normalerweise festgehalten wird. Der Schläger­schaft, sofern vorhanden, ist der Schlägerteil, der Griff und Schlägerkopf zusam­menführt.

b.
Die Schlagfläche wird definiert als Hauptfläche. Diese wird von einem Rahmen umfasst, der von Ösen, durch die die Saiten eingezogen werden, oder Kontaktpunk­ten der Besaitung mit dem Schlägerkopf, welcher Art auch immer besteht. Die Schlagfläche muss flach sein und aus einem Muster sich kreuzender Saiten beste­hen, die abwechselnd unter- und übereinander geführt werden. Das Besaitungsmu­ster muss völlig gleichmäßig sein und insbesondere in der Mitte nicht weniger dicht sein als in irgendeinem anderen Bereich. Der Schläger muss so konstruiert und besaitet sein, dass die Spieleigenschaften auf beiden Schlagflächen identisch sind.

c.
Der Schläger darf einschließlich Griff eine Gesamtlänge von 73,7 cm und eine Gesamtbreite von 31,7 cm nicht überschreiten. Die Schlagfläche darf in der Gesamt­länge 39,4 cm, gemessen parallel zu der Längsachse des Griffs, und in der Gesamt­breite 29,2 cm, nicht überschreiten.

d.
Am Schläger, dürfen keine Gegenstände und hervorstehenden Teile angebracht sein, die die Form des Schlägers wesentlich verändern und es ermöglichen, wäh­rend des Spielens eines Punktes, vorsätzlich eine physikalische Eigenschaft zu ver­ändern, welche die Leistungsfähigkeit des Schlägers während des Spiels beeinflus­sen können. Gegenstände und hervorstehende Teile, die als Technik für Spieler-Analysen, zur Limitierung/ Vorbeugung von Saitenverschleiß und Vibration oder zur Ausbalancie­rung des Schlägers benutzt werden, sind erlaubt. Sämtlich erlaubten Objekte, Aus­buchtungen und Gegenstände müssen in angemessener Größe und Platzierung für deren Verwendung angebracht sein.

Anhang III: Technik für Spieler-Analysen
Technik für Spieleranalysen sind Vorrichtungen, die eine der folgenden Funktionen hin­sichtlich der Leistungsinformation für Spieler beinhalten:
a.
Aufnahmen

b.
Speicherung

c.
Übertragung

d.
Analyse

e.
Kommunikation jeder Art und in jeder Form Technik für Spieler-Analysen können Informationen während eines Spieles aufnehmen und speichern. Diese Informationen können durch den Spielern nur in Verbindung mit den Bestimmungen der Regel 30 genutzt werden.

Anhang IV: Werbung
1.
Werbung auf dem Netz ist gestattet, sofern diese auf dem Teil des Netzes ange­bracht ist, welcher sich innerhalb des Bereichs von 0,914 m gemessen von der Netzpfostenmitte befindet und so beschaffen ist, dass sie die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen nicht beeinträchtigt

2.
An den hinteren und seitlichen Einzäunungen des Platzes angebrachte Werbung und andere Markierungen oder Materialien sind gestattet, es sei denn sie beein­trächtigen die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen.

3.
Auf dem Platzbelag außerhalb der Linien angebrachte Werbung und andere Markie­rungen oder Materialien ist gestattet, es sei denn sie beeinträchtigt die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen.

4.
Ungeachtet der vorstehenden Abschnitte (1), (2) und (3) darf jegliche auf dem Netz oder an den hinteren und seitlichen Einzäunungen des Platzes oder auf dem Platz­belag außerhalb der Linien angebrachte Werbung, Markierungen oder Materialien, keine weiße oder gelbe oder andere helle Farben aufweisen, welche die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen beeinträchtigen könnte.

5.
Werbung und andere Markierungen oder Materialien auf dem Platzbelag innerhalb der Linien des Platzes sind nicht gestattet.

Anhang V: Alternative Verfahrens- und Zählweisen
Zählweise in einem Spiel: »Ohne-Vorteil-Spiel«
Diese alternative Zählweise darf angewandt werden.
Ein Standard-Spiel wird wie folgt gezählt, wobei der Punktstand des Aufschlägers
zuerst genannt wird:

Kein Punkt – »Null«
Erster Punkt – »15«
Zweiter Punkt – »30«
Dritter Punkt – »40«
Vierter Punkt – »Spiel«

Haben beide Spieler/Doppelpaare je drei Punkte gewonnen, wird der Punktstand als »Einstand« bezeichnet und ein entscheidender Punkt ist zu spielen. Der/die Rückschlä­ger wählt/wählen, ob er/sie den Aufschlag auf der rechten Hälfte oder auf der linken Hälfte des Spielfeldes annehmen möchte/möchten. Im Doppel dürfen die Spieler des rückschlagenden Doppelpaars die Positionen nicht ändern, um diesen entscheidenden Punkt anzunehmen. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das den entscheidenden Punkt gewinnt, gewinnt das »Spiel«. Im Mixed muss der Spieler des gleichen Geschlechts wie der Aufschläger den ent­scheidenden Punkt annehmen. Die Spieler des rückschlagenden Doppelpaars dürfen ihre Position für die Annahme des entscheidenden Punkts nicht ändern.

Zählweise in einem Satz:
1.
»Kurzsätze« Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst vier Spiele gewonnen hat, gewinnt den Satz, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen gegenüber dem Gegner/den Gegnern. Wird der Spielstand von vier beide erreicht, ist ein Tie-Break zu spielen.

2.
Entscheidender Match-Tie-Break bis sieben Punkte Bei einem Spielstand von 1:1 Sätzen in einem Wettspiel auf zwei Gewinnsätze oder

2:2 Sätzen in einem Wettspiel auf drei Gewinnsätze, ist ein Tie-Break-Spiel zu spie­len, um das Wettspiel zu entscheiden. Dieses Tie-Break-Spiel ersetzt den entschei­denden letzten Satz. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sieben Punkte gewonnen hat, gewinnt diesen Match-Tie-Break und das Wettspiel, vorausgesetzt, es besteht ein Vorsprung von zwei Punkten gegenüber dem Gegner/den Gegnern.

3.
Entscheidender Match-Tie-Break bis zehn Punkte Bei einem Spielstand von 1:1 Sätzen in einem Wettspiel auf zwei Gewinnsätze oder

2:2 Sätzen in einem Wettspiel auf drei Gewinnsätze, ist ein Tie-Break-Spiel zu spie­len, um das Wettspiel zu entscheiden. Dieses Tie-Break-Spiel ersetzt den entschei­denden letzten Satz. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst zehn Punkte gewonnen hat, gewinnt diesen Match-Tie-Break und das Wettspiel, vorausgesetzt, es besteht ein Vorsprung von zwei Punkten gegenüber dem Gegner/den Gegnern.
Anmerkung: Bei Anwendung des entscheidenden Match-Tie-Breaks als Ersatz des letzten Satzes:

wird die ursprüngliche Reihenfolge beim Aufschlag beibehalten (Regeln 4 und 14);


darf im Doppel die Reihenfolge beim Aufschlag und Rückschlag geändert werden, wie zu Beginn eines jeden Satzes (Regeln 14 und 15);


gibt es vor Beginn des entscheidenden Match-Tie-Breaks eine Satzpause von 120 Sekunden;


sind die Bälle vor Beginn des entscheidenden Match-Tie-Breaks nicht zu wechseln, auch wenn ein Wechsel anstehen würde.

Wechsel der Spielfeldseiten (Regel 10)
In einem Tie-Break-Spiel können die Spielfeldseiten alternativ wie folgt gewechselt wer­den:
Während eines Tie-Break-Spiels haben die Spieler nach dem ersten Punkt und danach
nach jedem vierten Punkt die Seiten des Spielfeldes zu wechseln.

Wiederholung des Aufschlags (Regel 22)
Alternatives Spielen ohne Berücksichtigung der Regel 22 a (Wiederholung des Auf­schlags)
Der aufgeschlagene Ball, der das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung
berührt, wird nicht wiederholt.

Anhang VI: Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen
(Oberschiedsrichter, Schiedsrichter; Linienrichter)
Der Oberschiedsrichter ist die letzte Instanz für alle Regelfragen und seine Entschei­dung ist endgültig. In Wettspielen, für die ein Schiedsrichter eingesetzt ist, ist der Schiedsrichter die letzte Instanz für alle Tatsachenentscheidungen während eines Wettspiels. Die Spieler haben das Recht, den Oberschiedsrichter auf den Platz zu rufen, wenn sie mit der Auslegung einer Tennisregel seitens des Schiedsrichters nicht einverstanden sind. In Wettspielen, für die Linienrichter und Netzrichter eingesetzt sind, werden alle Ent­scheidungen (einschließlich Fußfehlerentscheidungen) mit Bezug auf die Linie oder das Netz von ihnen getroffen. Der Schiedsrichter hat das Recht, die Entscheidung eines Linienrichters oder Netzrichters abzuändern, wenn sich der Schiedsrichter sicher ist, dass eine eindeutige Fehlentscheidung getroffen worden ist. Wo kein Linienrichter oder Netzrichter eingesetzt ist, ist der Schiedsrichter für jegliche Linienentscheidungen (einschließlich Fußfehler) oder Netz zuständig. Kann ein Linienrichter eine Entscheidung nicht treffen, hat er dies dem Schiedsrichter unverzüglich anzuzeigen, der dann eine Entscheidung zu treffen hat. Kann der Linien­richter eine Entscheidung nicht treffen oder, wenn es keinen Linienrichter gibt und der Schiedsrichter kann eine Entscheidung über eine Tatsachenfrage nicht treffen, ist der Punkt zu wiederholen. Bei Mannschaftswettbewerben, bei denen der Oberschiedsrichter auf dem Platz sitzt, ist der Oberschiedsrichter auch die letzte Instanz für Tatsachenentscheidungen. Hält der Schiedsrichter dies für notwendig oder angemessen, darf er das Spiel jeder­zeit unterbrechen oder verschieben. Der Oberschiedsrichter darf das Spiel wegen der Dunkelheit, des Wetters oder schlechter Platzbeschaffenheit ebenfalls unterbrechen oder verschieben. Wird das Spiel wegen Dunkelheit verschoben, ist dies nach Beendi­gung eines Satzes oder nachdem eine gerade Anzahl von Spielen im laufenden Satz gespielt worden ist, vorzunehmen. Nach einer Spielverschiebung gelten der Spielstand und die Aufstellung der Spieler auf dem Platz, wenn das Wettspiel wieder aufgenom­men wird. Wenn ein anerkannter Verhaltenskodex zur Anwendung kommt, hat der Schiedsrichter oder Oberschiedsrichter seine Entscheidungen bezüglich kontinuierlichen Spielens und Beratung nach diesem zu treffen. Fall 1: Der Schiedsrichter spricht dem Aufschläger nach der Abänderung einer Ent­
scheidung einen ersten Aufschlag zu, doch der Rückschläger behauptet, dass es ein zweiter Aufschlag sein müsste, da der Aufschläger bereits einen Auf­schlagfehler begangen hätte. Ist der Oberschiedsrichter zwecks Entscheidung auf den Platz zu rufen? Entscheidung: Ja. Der Schiedsrichter trifft die erste Entscheidung über Regel­fragen (Fragen bezüglich der Anwendung der Regeln auf bestimmte Sachver­halte). Erhebt jedoch ein Spieler Einspruch gegen die Entscheidung des Schiedsrichters, wird der Oberschiedsrichter gerufen, der eine endgültige Ent­scheidung trifft.
Fall 2:     Ein Ball wird »Aus« gegeben, doch ein Spieler behauptet, dass der Ball gut war. Ist der Oberschiedsrichter zwecks Entscheidung auf den Platz zu rufen?
Entscheidung: Nein. Der Schiedsrichter trifft die endgültige Entscheidung aller Tatfragen (Fragen bezüglich dessen, was während eines bestimmten Vorfalls tatsächlich geschehen ist).
Fall 3:     Darf ein Schiedsrichter die Entscheidung eines Linienrichters nach Beendigung eines Punktes abändern, wenn, nach Meinung des Schiedsrichters, vorher im Punkt eine eindeutige Fehlentscheidung getroffen worden ist? Entscheidung: Nein. Ein Schiedsrichter darf die Entscheidung eines Linienrich­ters nur unverzüglich, nachdem die eindeutige Fehlentscheidung getroffen wor­den ist, abändern.
Fall 4:     Ein Linienrichter gibt den Ball »Aus«; der Spieler behauptet, dass der Ball gut war. Darf der Schiedsrichter die Entscheidung des Linienrichters abändern? Entscheidung: Nein. Ein Schiedsrichter darf nie eine Entscheidung aufgrund eines Protests oder Ersuchens eines Spielers abändern.
Fall 5:     Ein Linienrichter gibt einen Ball »Aus«. Der Schiedsrichter hat nicht eindeutig sehen können, aber denkt, dass der Ball gut war. Darf der Schiedsrichter die Entscheidung des Linienrichters abändern? Entscheidung: Nein. Der Schiedsrichter darf eine Entscheidung nur dann abän­dern, wenn er sicher ist, dass der Linienrichter eine eindeutige Fehlentschei­dung getroffen hat.
Fall 6:     Darf ein Linienrichter seine Entscheidung abändern, nachdem der Schiedsrich­ter den Spielstand bekannt gegeben hat? Entscheidung: Ja. Stellt ein Linienrichter den Fehler fest, ist dieser so bald wie möglich zu korrigieren, vorausgesetzt, es erfolgt nicht aufgrund des Protests oder Ersuchens eines Spielers.
Fall 7:     Gibt ein Schiedsrichter oder Linienrichter einen Ball »Aus« und korrigiert dann die Entscheidung zu »Guter Ball«: Was ist die richtige Entscheidung? Entscheidung: Der Schiedsrichter muss entscheiden, ob die ursprüngliche Ent­scheidung »Aus« eine Behinderung für einen der Spieler darstellte. War es eine Behinderung, ist der Punkt zu wiederholen. War es keine Behinderung, gewinnt der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.
Fall 8:     Ein Ball wird zurück über das Netz geweht und der Spieler reicht richtigerweise über das Netz, um zu versuchen, den Ball zu schlagen. Der/die Gegner hin­dert/hindern den Spieler daran. Was ist die richtige Entscheidung? Entscheidung: Der Schiedsrichter muss entscheiden, ob die Behinderung absichtlich oder unabsichtlich war, und gewährt entweder dem behinderten Spieler den Punkt oder entscheidet auf Wiederholung des Punktes.
Anhang VII: Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen U 10 (10 Jahre und jünger)

Spielfeld:
Neben dem Standardfeld, wie es in der Regel 1 beschrieben wird, sind für die Wett­kämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10 die folgenden Spielfeldmaße zu verwenden:

Ein Spielfeld, welches zum Zweck der Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10 »rot« gekennzeichnet ist, soll ein Rechteck von 10,97 bis 12,80 m Länge und 4,27 bis 6,10 m Breite sein. Die Höhe des Netzes soll in der Mitte zwischen 80,0 und 83,8 cm betragen.


Ein Spielfeld, welches „orange« gekennzeichnet ist, soll ein Rechteck von 17,68 bis 18,29 m Länge und 6,10 bis 8,23 m Breite sein.* Die Höhe des Netzes soll in der Mitte zwischen 80,0 und 91,4 cm betragen.

Bälle:
Für die Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10 sind nur die folgenden Arten von Bällen gemäß Anhang I Buchstabe d. zu benutzen. Andere Balltypen, wie sie im Anhang I beschrieben sind, dürfen für die Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10 nicht verwendet werden.

Ein Ball der Kategorie 3 (rot) für Spieler bis zu 8 Jahren, die einen Schläger mit bis zu 58,4 cm Länge benutzen und auf einem »rot« gekennzeichneten Spielfeld spielen.


Ein Ball der Kategorie 2 (orange), für Spieler von 8 bis zu 10 Jahren, die einen Schlä­ger von 58,4 bis 63,5 cm Länge benutzen und auf einem »orange« gekennzeichne­ten Spielfeld spielen.


Ein Ball der Kategorie 1 (grün), für fortgeschrittene Spieler von 9 bis 10 Jahren, die einen Schläger von 63,5 bis 66,0 cm Länge benutzen und auf einem Standardfeld spielen.

Zählweisen:
Für Wettkämpfe U 10, bei denen Bälle gemäß Anhang I Buchstabe d. verwendet wer­den, können Zählweisen gemäß den Tennisregeln inklusive des Anhangs V Alternative
Verfahrens- und Zählweisen mit Zählweisen zur Verkürzung der Spieldauer ergänzt
werden wie ein Match-Tie-Break, Gewinn von zwei Tie-Breaks/ Match-Tie-Breaks, ein
Kurzsatz oder ein Normal-Satz.

Wettspiele mit Zeitlimit:
Für Wettkämpfe U 10 kann der Turnierausschuss ein Zeitlimit für die Matches in einem
Wettkampf festlegen.

Nähere Angaben zu den Ballkategorien 1,2 und 3

Kategorie 3 (ROT) SCHAUMSTOFF  Kategorie 3 (ROT) STANDARD  Kategorie 2 (ORANGE) STANDARD  Kategorie 1(GRÜN) STANDARD
Masse (Gewicht) Größe  25,0 – 43,0 g 8,0 – 9,0 cm  36,0 – 46,9 g 7,0 – 8,0 cm  36,0 – 46,9 g 6,0 – 6,86 cm  47,0 – 51,5 g 6,3 – 6,86 cm
Sprunghöhe  85 – 105 cm  85 – 105 cm  102 – 115 cm  118 – 132 cm
Verformung  –  –  1,40–1,65 cm  0,80-1,05 cm

* Der DTB empfiehlt, sämtliche Wettkämpfe auf den Spielfeldern »orange« mit den Maßen 18 m Länge und 6,40 m Breite auszutragen. Wettkämpfe im Zuständigkeitsbereich des DTB dürfen nur auf Spielfeldern »orange« (18 x 6,40 m) ausgetragen werden.
Alle Tests betreffend Sprunghöhe, Masse, Größe und Verformung sollen entsprechend den Vorschriften durchgeführt werden, wie sie in der aktuellen Ausgabe der ITF Approved Tennis Balls & Classified Court Surfaces niederlegt sind.
Anhang XI: Mindestabstände zwischen der Grundlinie und den hinteren
Einzäunungen und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen

Als Richtlinie für internationale Wettbewerbe, beträgt die empfohlene Mindestentfer­nung zwischen den Grundlinien und den hinteren Einzäunungen 6,40 m und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen 3,66 m. Als Richtlinie für Freizeit- und Vereinsplätze beträgt die empfohlene Mindestentfernung zwischen den Grundlinien und den hinteren Einzäunungen 5,48 m und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen 3,05 m.* Als Richtlinie beträgt die empfohlene Deckenhöhe mindestens 9,14 m.
* Im Bereich des DTB gilt: Bei der Neuerrichtung von Tennisplätzen, auf denen auch Wettbewerbe ausgetra­gen werden, muss der Auslauf hinter jeder Grundlinie mindestens 6,40 m und an den Seiten mindestens 3,66 m betragen.